Der Olivenbaum im Laufe der Geschichte
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Dieser wunderschöne, immergrüne früchtetragende Baum trägt den Namen olea europa und ist in mehreren Mittelmeerregionen zu finden.
Seine genaue Herkunft, die alle Mittelmeervölker für sich beanspruchen, bleibt unbekannt.
Der Olivenbaum ist seit der Antike und sogar seit der prähistorischen Zeit bekannt. Die Historiker schreiben, dass er vermutlich aus Nordsyrien aus dem Jahr 4.000 v.Ch. stammt, da die Berghänge an der Grenze zur Türkei voller wilder Olivenbäume waren.
Von dort aus brachten ihn die Phokier zu den griechischen Inseln und dem Festland.
Spätere Offenbarungen, wie diese von Camps in 1974, der seine Studien auf Analysen von
Kohle und Blütenstaub stützte, zeigten, dass in Mauretanien in der Nähe der Wüste Sahara
seit 12.000 v.Ch. Olivenbäume existierten und von dort aus nach Zypern und zur nordafrikanischen Küste gebracht wurden.
600 v.Ch. wurde der Olivenbaum von den Griechen nach Italien, Sizilien und Sardinien gebracht.
Nach Spanien kam er durch die Römer und Araber, weshalb einige Sorten
lateinische und andere arabische Namen haben. Die Olivenfrucht und das Öl tragen die arabischen Namen aceituna und
aceite genannt, während der Baum olivo heißt, was lateinisch ist.
In Griechenland wird der Olivenbaum seit langer Zeit angebaut, da archäologische Ausgrabungen
Blattfossilien und Samen ans Licht gebracht haben. Im kretischen Phaistos wurden Samen gefunden, die aus der mittelminoischen Zeit stammen.
In Mykene wurde ein silbernes Vasenstück gefunden, das einen Olivenbaum zeigt.
In Santorini und Nisyros wurden 50.000-60.000 Jahre alte Blattfossilien gefunden.
In Knossos und Fira wurden Wandmalereien mit Olivenbäumen und Werkzeug zum
Pressen der Olivenfrucht entdeckt.
In der minoischen Zeit wurden zur Beleuchtung Lampen mit Olivenöl verwendet.
Die Reichen dieser Zeit unterschieden sich unter anderem dadurch, wie viel Olivenöl sie konsumierten.
Die ärmeren Schichten konsumierten Gerstenzwieback, den sie in mit Wasser verdünnten Wein tauchten und
Körner diverser Getreidesorten, während die reiche Bevölkerung mehr Olivenöl in ihre Ernährung aufnahm
und weniger Körner.